Die Germanin trug seit der Eisenzeit eine neuartige Fibel, die sogenannte Bügelfibel.
Bis etwa zur Mitte des 7. Jahrhunderts, trug die Germanin, genau die Keltin noch einen Peplos, der auf den Schultern nur mit einem Paar, teilweise sehr aufwendig gearbeiteten Bügelfibeln geschlossen wurde.

Danach nahm der Einfluss der römischen Kleidung stark zu und die Germanin trug ab da auch ein langärmliges Unterkleid und darüber ein kürzeres Tunika-Kleid, das mit einem Gürtel gehalten wurde.
Die Vierfibeltracht der Germanin
Vom 5. – 7. Jahrhundert trugen die westgermanischen Frauen eine sogenannte Vierfibeltracht, die ihren Namen von der Trageweise der Fibeln erhielt.
In der ersten Hälfte des 5. bis etwa zur Mitte des 7. Jahrhunderts n. Chr. änderte sich langsam die Mode der westgermanischen Frauen. Bis dahin trug sie noch einen einfachen Peplos, der auf den Schultern mit einem Paar Bügelfibeln gehalten wurde. Dann nahm der Einfluss des römischen Kleidungsstils zu und die Germanin trug dann auch eine Tunika mit Gürtel.
Dennoch hielten die westgermanischen Frauen an ihrer Tradition fest, auffällig große Bügelfibeln als Statussymbol offen zu tragen. Auf diese Weise unterschieden sie sich deutlich von den bei ihnen lebenden Römerinnen, deren Oberbekleidung in der Regel keine Fibeln zierte. Trotz der modischen Annäherung an die Römerinnen blieben die Bügelfibeln für die westgermanischen Frauen ein deutlich sichtbares Zeichen ihrer ethnischen Zugehörigkeit. Am Übergang vom 6. zum 7. Jahrhundert verschwanden die Bügelfibeln wieder aus der germanischen Mode und wurden sie durch große Scheibenfibeln ersetzt.
Zum Ende des 7. Jahrhunderts verschwanden die Bügelfibeln dann endgültig aus der Ausstattung der Germanin.
Die Bügelfibeln wurden, immer paarweise untereinander, dann halt etwa ab der Taille des Tunika-Kleides, oder auf einer breiten Schärpe angebracht und wanderten im Laufe der Zeit immer weiter runter Richtung Knie.
Die Germanin ab dem 5. Jahrhundert
Das Tunikakleid wurde über einem langärmeligen Unterkleid getragen und an der Hüfte gegürtet. Die paarigen Bügelfibeln, mit denen die Oberbekleidung der westgermanischen Frauen bisher an den Schultern zusammengehalten wurde, verloren mit dem Aufkommen des neuen Tunika-Kleides, das an den Schultern vernäht wurde, ihre praktische Funktion; sie wurden jedoch von den westgermanischen Frauen als Statussymbol beibehalten und weiterhin paarweise angebracht, nun aber parallel zur Körperachse, unterhalb des Beckens oder zwischen den Oberschenkeln. Sie wurden in den Saum der Tunika gesteckt oder an einer über dem Gürtel getragenen Schärpe befestigt.
Im Laufe dieser Zeit wurden die Bügelfibeln größer und wurden von ihren Trägerinnen immer näher am Knie getragen. An einer dieser Fibeln hing als Verlängerung auch öfters ein magisches Amulett Band.
Von der untersten Bügelfibel ging dann ein Fibelgehänge ab, das mit verschiedenen Accessoires, wie z. B. einer großen Glasperle, einem Schlüssel, Tierzähnen oder einer metallenen Zierscheibe zur Beschwerung hing. Dieses Fibelgehänge konnte aus Leder oder Stoff sein, bei besonders
reichen Westgermaninnen waren diese Bänder auch gerne mal mit Silberblech beschlagen.
Wenn es kühl wurde, legte sich die Westgermanin gerne ein wollenes Tuch, oder ein Fell-Cape um die Schultern, das von einem Paar kleinerer S-förmiger Fibeln, Scheibenfibeln oder Vogelfibeln verschlossen wurde.
An diesen Fibeln konnte die Westgermanin auch eine Glasperlenkette, eine sogenannte Fibelkette, befestigen. Im Laufe der Zeit, nach dem 7. Jh. wurden die Kleinfibeln dann durch größere Scheibenfibeln ausgetauscht.
Zu den weiteren Schmuckteilen zählten natürlich noch Glasperlenketten, Armreife, Ringe, Ohrringe und Haarnadeln für den Schleier.
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